Donnerstag, 18. September 2014

6. Tag: Auf geht´s zur Lettenalm

Nebel und Wolken am Morgen, aber wir wissen ja inzwischen, dass sich darüber die Sonne versteckt. Also schnell auf den Berg auch am Dienstag.

Zusammen mit 18 bekannten und unbekannten Gesichtern, die sich um 9 Uhr am Tourismusverband einfinden, geht es heute zur Lettenalm.

Wir werden mit dem Taxi zum Bundessportzentrum in Hintermoos kutschiert und starten von dort unsere Tour.

Bis zum Mittag geht es gemütlich - für den einen mehr, für den anderen weniger - über einen Forstweg stetig bergauf. Der Weg ist beschildert und nicht zu verfehlen. Ich habe zwar mein Eimerchen wieder dabei, borge es aber nach kurzer Zeit den schwedischen Mitwanderern Tommy und Brigitta, die sammeln nämlich emsig Pilze.
Ich selbst schaue schonmal rechts und links des Weges und entdecke noch einige zukünftige "Beerensammelstellen". Vielleicht sollte ich die mal auf einer Karte einzeichnen...

Einige Fotostopps halten uns ein wenig auf. Es ist Altweibersommer und da gibt es einfach jede Menge schöne Motive.




Je höher wir kommen, umso mehr kämpft sich die Sonne durch die Wolken und den Nebel, sehr mystisch.


Mittags kommen wir auf der Lettenalm an und werden von Toni und Maria herzlich begrüßt. Die Kühe von der Lettenalm werden am Samstag beim Bauernherbstfest von der Alm durch Maria Alm durch zum Lettenhof getrieben. Und ich bin wieder mit dabei. Und freu mich drauf! Die mit dem grünen Dirndl und der grauen Schürze, das bin dann ich ;-)

45 Kühe haben die beiden dort oben auf der Alm. Die wollen alle geschmückt werden. In mühevoller Kleinarbeit entsteht der Blumenschmuck auf der Alm. Und wir sind die Ersten, die den schon zu Gesicht bekommen.

Maria und Toni


Seit 2009 bin ich jedes Jahr beim Lettenbauern beim Almabtrieb mitgegangen, ob am Samstag während des Bauernherbstfestes oder an einem anderen Tag, die Arbeit bleibt ja die Gleiche. Einmal wollte ich mit dem Bus nach Hintermoos fahren, um beim Almabtrieb zu helfen. Der Bus hatte Verspätung und auf dem Weg nach Hintermoos kamen mir bei strömendem Regen der Hubert, die anderen Helfer und vor allem die Kühe entgegen.

Ich hab dem Busfahrer zugerufen: "Halt, das sind ja meine Kühe!" und durfte aus dem Bus hüpfen und mich anschließen. Im letzten Jahr waren wir am Sonntag nach dem Bauernherbstfest schon im Morgengrauen oben - ich muss gestehen, dass ich nach der Feierei vom Vortag einen leichten Brummschädel hatte und dass das Aufstehen mir recht schwer gefallen ist... ;-) -, haben einen grandiosen Sonnenaufgang erlebt und dann die Kühe ins Tal gebracht. Ich freu mich, dass ich am Samstag wieder dabeisein darf und werde natürlich davon berichten.

Ich mag die Alm mit dem Hochkönigblick, das gemischte Brot und diese Familie. 

Lettenalm auf 1524 m

Bevor Toni uns etwas über seine Alm und die Mutterkuhhaltung erzählt, wird dem Tommy noch ein Geburtstagsständchen gesungen. Er blieb ja den ganzen Tag standhaft in seiner Behauptung, 39 Jahre alt geworden zu sein. Die gute schwedische Luft scheint ein Jungbrunnen zu sein :-)


Für Musik war auch gesorgt. Werner und Hans haben gesungen und gespielt und so manchen Witz erzählt, den ich dann für die neuen schwedischen Freunde übersetzen sollte. Wortwitz ist einfach nicht zu übersetzen, aber mit der Speisekarte hat das ziemlich gut geklappt, so dass sie mit ihren Broten sehr zufrieden waren. 

Nach einer Stunde ruft der Tom zum Aufbruch. Um nicht wieder denselben Weg zurückgehen zu müssen - auf dem Waldpfad in Richtung Geralmen finden Holzarbeiten statt und die Marbachhöhe ist nicht im Gespräch - geht es über "Tonis Autobahn" zur Steinbockalm. Dort holen uns dann die Taxen ab, so dass wir ziemlich früh wieder in Maria Alm sind.

Bei der Steinbockalm wundert es mich wieder, dass der Waldpfad in Richtung Lettenalm, welcher über den Grat führt, für Wanderer inzwischen gesperrt ist, um den Auerhahn zu schützen - so steht es auf den Schildern - aber gleichzeitig von der Steinbockalm aus Lichtshows gezeigt und Feuerwerke abgebrannt werden dürfen. Fragt sich, was den Auerhahn mehr stört...

Wieder daheim in Maria Alm koche ich die gesammelten Waldbeeren (Blaubeeren / Brombeeren / Preiselbeeren) zu einer leckeren Waldfruchtmarmelade ein und schnippele den Matjessalat fürs Abendessen. Da haben wir an zwei Abenden mal eben 35 Matjesfilets verspeist. Lecker war´s auch diesmal. Da wird der ein oder andere Matjeseinmer sicherlich seinen Weg nach Maria Alm noch einmal finden ;-)

Matjesvariationen in Maria Alm

Hilde hat mir mal erlaubt, ihren Teller zu fotografieren...

Nachdem nicht nur die Anny ihren Speziallikör hervorgezaubert hat, "schwimmt" der Fisch ganz ordentlich und ich schaue noch schnell beim Almer Dorfabend vorbei, der bei schönem Wetter in den Sommermonaten jeden Dienstag stattfindet.

Da es brechend voll ist und ich ziemlich spät dran bin, gibt es natürlich keinen "Sehplatz" mehr, sondern nur einen "Hörplatz", dafür aber in Gesellschaft von Stella, Alan, Brigitta und Tommy.

Und wieder so ein sternenklarer Himmel auf dem Heimweg. Das sah ein paar Stunden zuvor noch ganz anders aus


Da türmten sich nämlich ordentlich Wolken über den Bergen auf, während in Maria Alm noch der schönste Sonnenschein herrschte. Den doppelten Regenbogen habe ich verpasst, war vermutlich in der Küche ;-)

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